Hilfe, mein Mann verwandelt sich in Tine Wittler!
Nicht, dass er schon rosa-orange-Blümchen-betupfte Tunikas trägt, aber ich bin ernsthaft besorgt!
Fast ein Jahr lang war die Welt in Ordnung und unsere Schlafzimmerwand weiß. Alles war so, wie es sein sollte: Ich, Ehefrau, quängelte und quängelte; er, Ehemann, verzog ein Gesicht zur üblichen Ich-hör-gar-nix- und der Wenn-ich-lang-genug-warte-sagt-sie-auch-nix-mehr-Miene. Gut, es gab erste Zeichen, die ich als Warnung hätte verstehen müssen. Er hat freiwillig (sic!) die Bohrmaschine nicht mehr unterm Bett aufbewahrt, sondern in den Keller geräumt. Dann die Ikea-Boxen: Jahrelang wollte ich statt dem Gewirr aus Taschen, Kissen, Decken und Krims-Krams Ordnung auf dem Kleiderschrank. Dann kaufe ich zwei Mal Lyckeby bei Ikea und alles, was er dazu sagt, ist: „Hol' doch noch zwei.“
Aber wir sind doch erst knapp ein Jahr verheiratet, da will man vielleicht manche Warnzeichen nicht erkennen. Und dann wacht man eines morgens auf und ist sich nicht sicher: Hat ihn die Handwerks-Muse geküsst oder hat er von Sonya Kraus in ihrer knappen Flecken-Jeans geträumt und sie hat ihm dabei „SOS“ ins Ohr geflüstert. Auf jeden Fall findet er es plötzlich total romantisch, eine Nacht im Wohnzimmer zu campen (statt Lagerfeuer gab es nur Teelichter, ich habe mich durchgesetzt!), das Schlafzimmer auszuräumen und - die Wand zu streichen!!!

Und nicht mal eben so, ein bisschen Farbe drauf und fertig. Nein, mit dem Lineal, genauer gesagt der Wasserwaage hat er ordentlich einen Krepp-Rahmen drumherum gezogen und man sage über ihn, was man wolle, es sieht gut aus. Als hätte Yves Klein meine Schlafzimmerwand in eine Rauhfaser-Landschaft verwandelt.
Der Meister selbst ist sogar so angetan, dass er nun meint, dass könnte man ja öfter mal machen. Ich habe schon mal die Pinsel versteckt und Notfall-Routen ausgearbeitet, damit wir vorerst an keinem Baumarkt mehr vorbeifahren müssen.
Aber es hat auch sein Gutes: Ich sehe unsere Ehe jetzt durch eine zart-blaue Brille. Nun gut, früher betrachteten Herrscher Blau als Farbe der Macht, aber ich möchte keine psychologischen Deutungen hören, was wohl die Kombination aus Macht und Schlafzimmer für unser Zusammenleben bedeutet. Blau steht auch für Sehnsucht, nehmen wir also lieber diese Bedeutung. Denn unser Schlafzimmer ist für mich ab sofort das Urlaubszimmer. Blau wie das Meer und der Himmel, morgens falle ich dann aus allen Wolken und Sand – na, hat man ja in den Augen. Und wenn ich jetzt hier schlafen gehe, kann ich träumen – von Patrick Duffy, dem Mann aus dem Meer.
Fast ein Jahr lang war die Welt in Ordnung und unsere Schlafzimmerwand weiß. Alles war so, wie es sein sollte: Ich, Ehefrau, quängelte und quängelte; er, Ehemann, verzog ein Gesicht zur üblichen Ich-hör-gar-nix- und der Wenn-ich-lang-genug-warte-sagt-sie-auch-nix-mehr-Miene. Gut, es gab erste Zeichen, die ich als Warnung hätte verstehen müssen. Er hat freiwillig (sic!) die Bohrmaschine nicht mehr unterm Bett aufbewahrt, sondern in den Keller geräumt. Dann die Ikea-Boxen: Jahrelang wollte ich statt dem Gewirr aus Taschen, Kissen, Decken und Krims-Krams Ordnung auf dem Kleiderschrank. Dann kaufe ich zwei Mal Lyckeby bei Ikea und alles, was er dazu sagt, ist: „Hol' doch noch zwei.“
Aber wir sind doch erst knapp ein Jahr verheiratet, da will man vielleicht manche Warnzeichen nicht erkennen. Und dann wacht man eines morgens auf und ist sich nicht sicher: Hat ihn die Handwerks-Muse geküsst oder hat er von Sonya Kraus in ihrer knappen Flecken-Jeans geträumt und sie hat ihm dabei „SOS“ ins Ohr geflüstert. Auf jeden Fall findet er es plötzlich total romantisch, eine Nacht im Wohnzimmer zu campen (statt Lagerfeuer gab es nur Teelichter, ich habe mich durchgesetzt!), das Schlafzimmer auszuräumen und - die Wand zu streichen!!!

Und nicht mal eben so, ein bisschen Farbe drauf und fertig. Nein, mit dem Lineal, genauer gesagt der Wasserwaage hat er ordentlich einen Krepp-Rahmen drumherum gezogen und man sage über ihn, was man wolle, es sieht gut aus. Als hätte Yves Klein meine Schlafzimmerwand in eine Rauhfaser-Landschaft verwandelt.
Der Meister selbst ist sogar so angetan, dass er nun meint, dass könnte man ja öfter mal machen. Ich habe schon mal die Pinsel versteckt und Notfall-Routen ausgearbeitet, damit wir vorerst an keinem Baumarkt mehr vorbeifahren müssen.
Aber es hat auch sein Gutes: Ich sehe unsere Ehe jetzt durch eine zart-blaue Brille. Nun gut, früher betrachteten Herrscher Blau als Farbe der Macht, aber ich möchte keine psychologischen Deutungen hören, was wohl die Kombination aus Macht und Schlafzimmer für unser Zusammenleben bedeutet. Blau steht auch für Sehnsucht, nehmen wir also lieber diese Bedeutung. Denn unser Schlafzimmer ist für mich ab sofort das Urlaubszimmer. Blau wie das Meer und der Himmel, morgens falle ich dann aus allen Wolken und Sand – na, hat man ja in den Augen. Und wenn ich jetzt hier schlafen gehe, kann ich träumen – von Patrick Duffy, dem Mann aus dem Meer.
RosasWelt - 14. Mär, 08:57
7 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
MythosBayern - 14. Mär, 09:17
Du
hast vergessen zu erwähnen, dass ich das Krepp-Band vor dem Streichen noch mit weisser Farbe überstrichen habe um ein Verlaufen der blauen Farbe zu verhindern - was man alles so übers TV lernt... ;-)
löwin von bonn - 17. Mär, 17:25
männergruppe
ha, den tipp hätten wir beim streichen des wohnzimmers gebrauchen können. ich finde, es wird zeit für eine bonner männergruppe zum erfahrungsaustausch schöner wohnen. meinen mann melde ich hiermit schon mal an. :-)
MythosBayern - 17. Mär, 18:51
Alles
kein Problem, solange ich dann nicht diesen komischen Tee meiner Frau trinken muss, der nach Schuhcreme riecht... ;-)
Bettina Hamacher - 15. Mär, 23:13
Blau
Ihr Lieben, jetzt muss ichs aber präzise wissen: wie blau ist denn das Blau nun? Echt so richtig Yves-Klein-mäßig?
Oder mehr so wie's Meer in Holland?
Fragt sich die Fachfrau für Farbauftrag & Maritimes...
Oder mehr so wie's Meer in Holland?
Fragt sich die Fachfrau für Farbauftrag & Maritimes...
MythosBayern - 16. Mär, 19:20
Baby-blau!
Äh, ach nein, ganz normal blau, hell blau, also so azur... äh... na so wie auf der Rolle halt... ;-)
RosasWelt - 17. Mär, 08:00
Präzisierung
Nein, wenn man ehrlich ist, erinnert höchstens die Struktur unserer Rauhfaser entfernt an Yves Klein!
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