Dienstag, 14. März 2006

Hilfe, mein Mann verwandelt sich in Tine Wittler!

Nicht, dass er schon rosa-orange-Blümchen-betupfte Tunikas trägt, aber ich bin ernsthaft besorgt!
Fast ein Jahr lang war die Welt in Ordnung und unsere Schlafzimmerwand weiß. Alles war so, wie es sein sollte: Ich, Ehefrau, quängelte und quängelte; er, Ehemann, verzog ein Gesicht zur üblichen Ich-hör-gar-nix- und der Wenn-ich-lang-genug-warte-sagt-sie-auch-nix-mehr-Miene. Gut, es gab erste Zeichen, die ich als Warnung hätte verstehen müssen. Er hat freiwillig (sic!) die Bohrmaschine nicht mehr unterm Bett aufbewahrt, sondern in den Keller geräumt. Dann die Ikea-Boxen: Jahrelang wollte ich statt dem Gewirr aus Taschen, Kissen, Decken und Krims-Krams Ordnung auf dem Kleiderschrank. Dann kaufe ich zwei Mal Lyckeby bei Ikea und alles, was er dazu sagt, ist: „Hol' doch noch zwei.“

Aber wir sind doch erst knapp ein Jahr verheiratet, da will man vielleicht manche Warnzeichen nicht erkennen. Und dann wacht man eines morgens auf und ist sich nicht sicher: Hat ihn die Handwerks-Muse geküsst oder hat er von Sonya Kraus in ihrer knappen Flecken-Jeans geträumt und sie hat ihm dabei „SOS“ ins Ohr geflüstert. Auf jeden Fall findet er es plötzlich total romantisch, eine Nacht im Wohnzimmer zu campen (statt Lagerfeuer gab es nur Teelichter, ich habe mich durchgesetzt!), das Schlafzimmer auszuräumen und - die Wand zu streichen!!!

farbe

Und nicht mal eben so, ein bisschen Farbe drauf und fertig. Nein, mit dem Lineal, genauer gesagt der Wasserwaage hat er ordentlich einen Krepp-Rahmen drumherum gezogen und man sage über ihn, was man wolle, es sieht gut aus. Als hätte Yves Klein meine Schlafzimmerwand in eine Rauhfaser-Landschaft verwandelt.

Der Meister selbst ist sogar so angetan, dass er nun meint, dass könnte man ja öfter mal machen. Ich habe schon mal die Pinsel versteckt und Notfall-Routen ausgearbeitet, damit wir vorerst an keinem Baumarkt mehr vorbeifahren müssen.

Aber es hat auch sein Gutes: Ich sehe unsere Ehe jetzt durch eine zart-blaue Brille. Nun gut, früher betrachteten Herrscher Blau als Farbe der Macht, aber ich möchte keine psychologischen Deutungen hören, was wohl die Kombination aus Macht und Schlafzimmer für unser Zusammenleben bedeutet. Blau steht auch für Sehnsucht, nehmen wir also lieber diese Bedeutung. Denn unser Schlafzimmer ist für mich ab sofort das Urlaubszimmer. Blau wie das Meer und der Himmel, morgens falle ich dann aus allen Wolken und Sand – na, hat man ja in den Augen. Und wenn ich jetzt hier schlafen gehe, kann ich träumen – von Patrick Duffy, dem Mann aus dem Meer.

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