Freitag, 2. Januar 2009

Bleibt alles anders?

Eines ist keines. Oder so.

12 Monate weg. Und irgendwie ist immer noch alles wie vorher. Trotz Schwangerschafts-Still-Demenz erinnere ich mich an Funktionen, Telefonnummern - und Kollegen. Bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich es jetzt gut oder schlecht finden soll, dass sich nichts verändert hat.

Das ist ungefähr so wie mit zehn. Da fährt man ein paar Tage weg, kommt nach Hause, schaut in sein Zimmer. Und freut sich, weil alles ist wie immer. Und ist ein bisschen enttäuscht. Weil alles ist wie immer.

Zumindest hatte ich nach eineinhalb Stunden schon das Gefühl, nicht weg gewesen zu sein. Nur der Kaffee im Kiosk ist teurer geworden. 50 Cent. Vielleicht ändert sich ja doch was, mit einer gemeinschaftlichen Anschaffung einer Trendy-ichkochdirwasduwillst-Kaffeemaschine. Das Sucht-Potential ist also auch noch das alte.

Kurzum: Im Neuen jede Menge Altes.

Mittwoch, 31. Dezember 2008

Dat wor et.

War was? Habe ich irgendwas verpasst?

Ups. Advent. Nochmal ups. Weihnachten. Hatschi. Husthust.

Dann gestern einkaufen bei einem großen Discounter. Gibt es was umsonst, was wollen die den alle? Böller. Ach so. Ist schon wieder soweit.

Klassiker wie Album 2008 habe ich verpasst. Über Dieter Nuhrs Rückblick (sorry, nix persönliches) bin ich eingeschlafen. War was? Ach ja, 2008.

Ich glaube, so ein privates Jahr hatte ich noch nie. Und so wenig Nachrichten auch nicht.

Aber das ändert sich ja wieder. Is was? Ja. Bald 2009. Dann fängt schon wieder was neues an. Ein Jahr. Ein berufliches Comeback. Mein Leben als von allem etwas, ich bin quasi ab übermorgen wie Hackfleisch, halb und halb.

Das ist mir jetzt genug Melancholie (hatte auch mal nettere Vergleiche für mich). Also: Prost, ihr alle. Aufs Neue. Komme, was da wolle.

Freitag, 14. November 2008

Hohoho

Es wird Weihnachten. Unverkennbar. Eindeutiges Zeichen: Mein überquellender Briefkasten.

Irgendwer scheint mit meiner Adresse ein gutes Geschäft gemacht zu haben. Ich meine, ist ja toll, dass mir der Verein der Vogelfreunde, der Verband der Fuß- und Mundmalenden Künstler, die SOS-Kinderdörfer oder meinetwegen die Lobby der arbeitssuchenden Nikoläuse meint, Weihnachtskarten schicken zu müssen. Aber ganz ehrlich, auch wenn ihr es nicht hören wollt: Ich will sie nicht haben. Ich verschicke kaum noch Weihnachtskarten. Und wenn, ja, dann bin ich sogar bereit dafür Geld auszugeben. Aber dann will ich sie mir auch ausgesucht haben. Ganz alleine. Und selber. Das muss doch Unmengen verschlingen, die Karten, Kalender fürs Portemonnaie, Geschenkanhänger und wass-weiß-ich-noch-für-Schnipsel zu verschicken. Die dann unseren Altpapiereimer überquellen lassen.

Und dann die Kataloge. Ich meine, ich verschenke eh kaum noch was, weil selbst die Nichten und Neffen kaum noch wissen, was sie sich wünschen wollen. Aber bitte, wen in meinem Bekanntenkreis soll ich so hassen, dass ich ihm eine Wäschefalthilfe schenken würde? Gut, in meinem Kleiderschrank hätte sowas vielleicht eine Berechtigung...Aber das ist mein Schrank, der kann nie ordentlich aussehen...und wehe mir kauft jemand so ein Ding! Oder ein Set Air-Brush-Nails Rio. Oder die Mehrzweck-Sockenhalter. Oder den Kopfmassage-Schneebesen Stopp Stress. Oder nachtleuchtende Stufenmatten für die Wendeltreppe. Oder, oder, oder...

Dienstag, 4. November 2008

Bitte gehen Sie weiter...

Ich mag ja neugierig sein. Okay. Aber es gibt Dinge, die will ich gar nicht wissen. Ehrlich.

Zum Beispiel, dass die Kassiererin bei Kaisers bis zu ihrer Knieoperation ihren Fuß in den Mund nehmen konnte. Und dass ihre Tochter es jetzt noch kann.

Dass der mir völlig unbekannte Sohn der mir völlig unbekannten älteren Dame, die mir beim Einkaufen über den Weg lief, schon mit vier Jahren gesagt hat "Mama, du bist die Beste". Das er so süße Backen hatte (und ich gehe mal davon aus, um richtig klugscheißerich rüberzukommen, dass sie die Wangen meinte. Ich hoffe, ich lerne den Sohn nie kennen, sonst merke ich mir den als den mit den Backen).

Dass die Tochter der Frau am Drogeriemarkt-Regal neben mir ja so einen dünnflüssigen Sch... hat.

Dass die blonde Frau an der Straßenbahnhaltestelle ja auch ewig Daumen gelutscht hat.

Ich habe mit vielem gerechnet, was kleine Kinder bewirken können. Aber diese unglaulichen, magischen Kräfte, die scheinbar direkt in die Gehirnregion gehen, sich dann auf die Zunge niederschlagen und Fremde zu Vertrauten machen, habe ich nicht im geringsten erahnt. Ich bin fassungslos. Und befürchte, beim nächsten Offenbarungs-Überfall kann ich meine Gesichtszüge nicht mehr unter Kontrolle halten.

Solltet ihr also eine mittelalte Frau samt Kinderwagen sehen, die irgendwo mit völlig entgleisten Gesichtszügen verdattert in der Gegend steht, habt Verständnis. Wer weiß, welches Geheimnis ihr gerade anvertraut wurde.

Montag, 27. Oktober 2008

Hallo Echo!

Hallo... Haaaaallo? Hallooooooo!

Was denn hier los? Absolute Funkstille? Sechs Wochen lang kein Lebenszeichen. Muss man (oder frau) sich Sorgen machen?

Blogger-Tief? Einfallslosigkeit? Schreibblockade? Kreativitätsverlust? Gedächtnisschwund?

Gaaaaaaaaaaaaaaanz ruhig. Rosa gehts gut. Ihr Kopf funktioniert noch. Die Finger können noch tippen. Also der Geist ist willig. Nur: ICH HAB DOCH KEINE ZEIT. Wie das so ist bei den Leuten, die den ganzen Tag daheim sind. An der Supermarktkasse liefere ich mir schon Wettrennen mit den Rentnern.

Aber Rosa lebt. Und wird weiter schreiben. Hin und wieder. Mal mehr, mal weniger. Notfalls mit Ghostwriter auf dem Schoß. Also nicht über komische Buchstabenkombinationen wundern. Auch die Rechtschreihjhgjdfhbung beherrsche ich generell noch.

Also, hallo Echo... Ja. Nich so laut. Ich hör dich. Ich bin ja da.

Donnerstag, 4. September 2008

Das schwarze Loch

Es stand ganz oben auf seiner To-Do-Liste. Wohnung ausräumen. Möbel abbauen. Alles in den Keller tragen. Familie ins Hotel ausquartieren. Suchen. FINDEN. Alles zusammengefasst unter dem kleinen Eintrag "Speicherkarte finden".

Der heilige Gral unserer kleinen Familie. Die gesammelten Baby-Fotos der ersten Monate auf einer Speicherkarte. Gibt es natürlich auch auf Festplatte. Aber er wollte sie unbedingt wieder haben, das Original. Er wusste, er hatte sie gut verpackt, sie in das dazugehörige Plastikschälchen gelegt. So vor circa vier Monaten. Dann hörte die Erinnerung auf.

Auf meiner To-Do-Liste stand "Schwarzes Loch entsorgen". Also, dieses ehemals praktische, kleine Raumwunder mit den vielen Reißverschlusstäschchen innen drin. Bei dem vor Monaten der Hauptreißverschluss kaputt ging. Deshalb hab ich sie nicht mehr genutzt, die schwarze Handtasche. Seit circa vier Monaten.

Was da alles so rein geht, in so ein schwarzes Loch. Klappbare Bürste. Labello. 10-Hongkong-Cents-Stück. Traubenzucker. Taschentücher. Papierschnipsel. Kugelschreiber...

Feige bin ich auch noch. Habe mich nicht getraut, es ihm ins Gesicht zu gestehen. Habe eine SMS geschickt. Bohlen-Niveau oder so, ich weiß. Aber es war sicherer. Ich kann mir die Aufregung auch auf die Distanz ganz gut vorstellen. Abends hat er sich dann nur noch gefreut. Über die Entdeckung des heiligen Grals. In meiner Handtasche.

Das schwarze Loch gibt es nicht mehr. Es hat ausgedient. Ich habe jetzt ein rotes.

Donnerstag, 7. August 2008

Streik

Das ist eine bodensatzlose Unverschämtheit. Eine Verschwörung. Ein Boykott. Ich könnte mich aufregen.

Sie streiken. Weil ihre Chefin, also ich, sie vernachlässigen würde. Pah. Sie bräuchten mehr Input, um produktiv zu sein. Und hin und wieder ein kleines Dankeschön oder tollgemacht würde ihre Motivation erhöhen. Stattdessen fühlen sie sich in die Ecke gestellt und benutzt. Letzteres dann aber auch noch zu wenig.

"Ich weiß gar nicht mehr wirklich, was mein Job ist", klagt die eine. Das merke ich seit Tagen. Nicht mal eine läppische Tasse Kaffee am Tag kriegt sie hin. Sie fühlt sich irgendwie eingerostet, verkalkt. Und er? Dieser Schaumschläger, er leidet unter einem Burn-Out-Syndrom, jammert er. Das werde ich auch bald, wenn er sich nicht zusammenreißt.

Wir haben nach intensiven Gesprächen einen Kompromiss gefunden und ich hoffe, jetzt fluppt hier bald alles wieder. Ihr habe ich den Entkalker auf den Hals gehetzt, er bekommt neue Batterien.

Und ab morgen hätte ich dann bitte gerne wieder einen anständigen Kaffee mit schaumig-geschlagener Milch, ist das klar? Sonst besorge ich mir irgendwann doch so nen teuren Streikbrecher, der alle italienischen Varianten von alleine kann!

Mittwoch, 30. Juli 2008

Der Mörder ist nicht die Wendeltreppe

Irgendwann sollte man Kindheitsträume verwirklichen. Heißt in meinem Fall, irgendwann muss ich noch ein Buch schreiben. Mein Kopf arbeitet gerade an einem Plot für einen Krimi. Der Tatort steht auf jeden Fall schon fest: eine Wendeltreppe. Allerdings - dafür braucht man eigentlich keinen Mörder. Fallen geht ja auch von ganz allein.

Also, bevor ich mit dem Buch anfange, muss ich erst noch ausgiebig üben. Eine Wendeltreppe zack-zack, aber dennoch langsam (das ist das eigentliche Problem) hinunterzusteigen. Wäre ja auch blöd, eine Krimi ohne auflösendes Ende...

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