Platz da
So muss es sich anfühlen, wenn man über einen roten Teppich stolziert. Hoch erhobenen Hauptes schreitet man voran. Alle Blicke sind auf die eigene Person gerichtet. Kurz ist man geneigt, dem ein oder anderen erwartungsvoll Schauenden huldvoll zuzuwinken. Aber man will ja niemanden falsche Hoffnungen machen. Autogramme werden auch nicht verteilt.
Stattdessen schreitet man also durch alle hindurchblickend an den Wartenden vorbei. Ein irgendwie erhabenes Gefühl. Jede kleine, kurze Bewegung bewirkt hektisches Treiben. Wird sie etwa, nein doch nicht hier, oder doch? Sichtbares Auftatmen, wenn man doch noch ein paar Schritte weitergeht, bis man zum nächsten kommt, der einen verheißungsvoll anlächelt. Hier, auf der Stelle, wenn nicht jetzt, wann dann?
Beim nächsten Mal sollte ich vielleicht vorher zum Friseur gehen. Oder zur Kosmetikerin. Wenn schon mal so viele gucken. Zumindest ziehe ich dann nicht mehr die Gammeljeans an, sondern ein wehendes Sommerkleidchen.
Das nächste Mal, an einem Samstag Mittag auf dem Parkplatz von Ikea. Wenn sie alle gebannt darauf warten, in welches Auto ich wohl einsteige, welcher Parkplatz jetzt wohl frei wird. Dann fühlt man sich plötzlich für wenige Sekunden wie Germanys next Top-IchmachdirPlatz-Mensch.
Stattdessen schreitet man also durch alle hindurchblickend an den Wartenden vorbei. Ein irgendwie erhabenes Gefühl. Jede kleine, kurze Bewegung bewirkt hektisches Treiben. Wird sie etwa, nein doch nicht hier, oder doch? Sichtbares Auftatmen, wenn man doch noch ein paar Schritte weitergeht, bis man zum nächsten kommt, der einen verheißungsvoll anlächelt. Hier, auf der Stelle, wenn nicht jetzt, wann dann?
Beim nächsten Mal sollte ich vielleicht vorher zum Friseur gehen. Oder zur Kosmetikerin. Wenn schon mal so viele gucken. Zumindest ziehe ich dann nicht mehr die Gammeljeans an, sondern ein wehendes Sommerkleidchen.
Das nächste Mal, an einem Samstag Mittag auf dem Parkplatz von Ikea. Wenn sie alle gebannt darauf warten, in welches Auto ich wohl einsteige, welcher Parkplatz jetzt wohl frei wird. Dann fühlt man sich plötzlich für wenige Sekunden wie Germanys next Top-IchmachdirPlatz-Mensch.
RosasWelt - 16. Jul, 10:28
3 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
bartynova (Gast) - 18. Jul, 10:29
Es sollen schon Leute versucht haben, aus der IKEA Parkplatznot ein Geschäftsmodell zu bauen :-)
RosasWelt - 18. Jul, 20:47
Wäre vielleicht auch 'ne Idee für ein neues Fernsehformat. Jeden Samstagmittag live der Kampf um den Parkplatz, der Gewinner darf rein, beim Verlierer darf sich stattdessen eine der vielen Wohnungsverschlimmerer/schönerer austoben, oder so ;-)
bartynova (Gast) - 20. Jul, 09:45
du magst es eventuell nicht galuben, aber zu meinen unregelmäßigen Besuchen beim IKEA Berlin Tempelhof gehört es traditionel dazu, oben in der Cafeteria was Kleines zu essen zu holen und sich damit an die Fensterfront zum Parkplatz zu setzen. Das Schauspiel ist unwiderstehlich! Da wird geschoben, quergestellt, um Parkplätze gekämpft, ominös auf Dächer geladen, gestritten, Szenen abgespielt wie "Ich bin der Mann, lass mich mal ... okay, jetzt schmolle ich, mach du doch wenn du alles besser weißt". That's Entertainment.
Trackback URL:
https://rosaswelt.twoday.net/stories/4074542/modTrackback