Schlicht und einfach pompös!
Hochzeiten sind ja so etwas Schönes. Sie gehen ans Herz. Es gibt lecker Essen. Und leckeres zu trinken. Das Sportprogramm ist gleich inklusive, der eigene Partner muss - ohne das Partnerin Schuld ist - tanzen. Und es gibt so viel zu gucken. Und manchmal zu lästern. Und man kann erleichtert aufatmen, wenn andere dumme Spielchen machen müssen und man selber lachen darf. Toll. Bis zu dem Moment, in dem frau den Kleiderschrank öffnet.
Das einzige passende, was ich für eine Hochzeit anbieten könnte, wäre mein Brautkleid. Okay, ich sehe ein, das wäre wohl irgendwie doch unpassend.
Gut. Dann kauft man eben was. Hah. Man vielleicht, Rosa schon mal gar nicht. Zumindest nicht mal "eben". Seit Monaten durchschweife ich mit Argusaugen jeden Katalog, jeden Werbeflyer für Frauenmode. Müsste man fürs Rolltreppen hinauf- und hinabfahren ein Ticket lösen, wäre das Budget für die Hochzeitsgastbekleidung schon ausgegeben.
Aber das ist ja auch heikel. Nicht zu pompös darf es sein. Das trägt schließlich die Braut. Auf keinen Fall weiß. Das trägt die Braut. Aber schwarz? Das tragen alle anderen Gäste. Nicht zu eng. Schließlich möchte man das Essen auch genießen können. Nicht zu weit. Schließlich will man die eigenen Vorzüge auch betonen. Nicht zu warm. Es wird ja hoffentlich doll getanzt. Nicht zu kalt. Schließlich ist der Festakt im Juni, noch vor Sommerbeginn, und derzeit sind schon 20 Grad unvorstellbar weit entfernt.
Dann noch die Kleiderordnung des Brautpaares. "Zeigt Euch in all Eurer Pracht und Herrlichkeit!" Das würde sicherlich noch irgendwie gehen, aber der Aspekt "Zeigt was Ihr im Kleiderschrank habt" steht dem nunmal entgegen.
Ich gehe also in ein Geschäft und sage: "Ich hätte gern etwas prächtiges, weder schwarz noch weiß, hautnah geschnitten und schön luftig fallend, das nicht aufträgt, besser noch schlank macht und sowohl bei 30 Grad in der Sonne tragbar ist als auch bei stürmigen 10 Grad im Regen."
Die Auswahl ist famos. Ich könnte also wählen zwischen einem hochgeschnitten Kostüm samt Rollkragenpulli, in dem schon Frau Rottenmeier der kleinen Heidi Manieren beigebracht hat. Oder ich verwandel mich in ein Bonbon, umhüllt von lila Staniol-Papier mit einem Schleifchen unter jeder Brust und einem weiteren auf dem Po. Nachteil ist nur, dass frau damit noch nicht einmal durch das Tor eines Schützenzeltes passt. Ich könnte allerdings auch das seidig aussehende Hängerchen nehmen, das kurz vor meinen Knien aufhört, dafür aber die Brust hochschnürt wie ein Dirndl und das wenige Untenrum fällt luftig. Irgendwie scheint da jemand mit den Größen durcheinander gekommen zu sein, denn was sich obenrum wie maximal 34 anfühlt ("Bitte...Reißverschluss...Luft") hängt unten herum, als sei es 46. Und dann müsste ich die ganze Hochzeit über Fragen beantworten. Nein, ich verstecke da keinen Bauch, der Schnitt ist so. Nein, sie müssen sich keine Sorgen machen, die Wehen stehen wirklich nicht kurz bevor. N e i n, ich möchte keine saure Gurke zum Hauptgang.
Es gibt Momente, da möchte frau Mann sein. Und einen Anzug anziehen können. Und die einzige Sorge ist, nehme ich die gestreifte oder die unifarbene Krawatte. Bis zu dem Moment, indem die Sonne doch bei 30 Grad brennt und der Bräutigam ein bisschen Zeit braucht, um sich zu entscheiden, ob er nun Ja oder Nein sagen soll.
Das einzige passende, was ich für eine Hochzeit anbieten könnte, wäre mein Brautkleid. Okay, ich sehe ein, das wäre wohl irgendwie doch unpassend.
Gut. Dann kauft man eben was. Hah. Man vielleicht, Rosa schon mal gar nicht. Zumindest nicht mal "eben". Seit Monaten durchschweife ich mit Argusaugen jeden Katalog, jeden Werbeflyer für Frauenmode. Müsste man fürs Rolltreppen hinauf- und hinabfahren ein Ticket lösen, wäre das Budget für die Hochzeitsgastbekleidung schon ausgegeben.
Aber das ist ja auch heikel. Nicht zu pompös darf es sein. Das trägt schließlich die Braut. Auf keinen Fall weiß. Das trägt die Braut. Aber schwarz? Das tragen alle anderen Gäste. Nicht zu eng. Schließlich möchte man das Essen auch genießen können. Nicht zu weit. Schließlich will man die eigenen Vorzüge auch betonen. Nicht zu warm. Es wird ja hoffentlich doll getanzt. Nicht zu kalt. Schließlich ist der Festakt im Juni, noch vor Sommerbeginn, und derzeit sind schon 20 Grad unvorstellbar weit entfernt.
Dann noch die Kleiderordnung des Brautpaares. "Zeigt Euch in all Eurer Pracht und Herrlichkeit!" Das würde sicherlich noch irgendwie gehen, aber der Aspekt "Zeigt was Ihr im Kleiderschrank habt" steht dem nunmal entgegen.
Ich gehe also in ein Geschäft und sage: "Ich hätte gern etwas prächtiges, weder schwarz noch weiß, hautnah geschnitten und schön luftig fallend, das nicht aufträgt, besser noch schlank macht und sowohl bei 30 Grad in der Sonne tragbar ist als auch bei stürmigen 10 Grad im Regen."
Die Auswahl ist famos. Ich könnte also wählen zwischen einem hochgeschnitten Kostüm samt Rollkragenpulli, in dem schon Frau Rottenmeier der kleinen Heidi Manieren beigebracht hat. Oder ich verwandel mich in ein Bonbon, umhüllt von lila Staniol-Papier mit einem Schleifchen unter jeder Brust und einem weiteren auf dem Po. Nachteil ist nur, dass frau damit noch nicht einmal durch das Tor eines Schützenzeltes passt. Ich könnte allerdings auch das seidig aussehende Hängerchen nehmen, das kurz vor meinen Knien aufhört, dafür aber die Brust hochschnürt wie ein Dirndl und das wenige Untenrum fällt luftig. Irgendwie scheint da jemand mit den Größen durcheinander gekommen zu sein, denn was sich obenrum wie maximal 34 anfühlt ("Bitte...Reißverschluss...Luft") hängt unten herum, als sei es 46. Und dann müsste ich die ganze Hochzeit über Fragen beantworten. Nein, ich verstecke da keinen Bauch, der Schnitt ist so. Nein, sie müssen sich keine Sorgen machen, die Wehen stehen wirklich nicht kurz bevor. N e i n, ich möchte keine saure Gurke zum Hauptgang.
Es gibt Momente, da möchte frau Mann sein. Und einen Anzug anziehen können. Und die einzige Sorge ist, nehme ich die gestreifte oder die unifarbene Krawatte. Bis zu dem Moment, indem die Sonne doch bei 30 Grad brennt und der Bräutigam ein bisschen Zeit braucht, um sich zu entscheiden, ob er nun Ja oder Nein sagen soll.
RosasWelt - 29. Mai, 20:20
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