Ein Dackel kennt keinen Schmerz
Erstens kommt es anders. Und zweitens als man denkt. So ist das bei uns eigentlich jedes Jahr. An Weihnachten. Das Fest ist einfach nicht planbar. Nicht bei 15 menschlichen und zwei tierischen Gästen. Eigentlich sollten wir uns daran gewöhnt haben. Weihnachten unterm Tannenbaum meiner Eltern, das bedeutet immer Sturm. Die Ruhe kommt danach.
Die Rolle des Sturmentfachers gebührt eigentlich immer dem/der Jüngsten im Haus. So nach dem Motto Geschenke auf- und Tannenbaum abreißen. Aber meine Geschwister haben nun mal gesittete Kinder. Oder schon fast erwachsene. Wer bleibt also?
In diesem Jahr hat der Dackel meiner Eltern (okay, er ist auch der Jüngste im Haus) beschlossen, die Hauptrolle zu spielen. Rakete (wie ich ihn liebevoll nenne, weil sehr länglich und bei seinen Freudenrunden durch die Wohnung kurz vor dem Abheben) war total aufgeregt. So viel Besuch, und nur für ihn. Aber wie Gäste so sind. Undankbar. Sie gucken auf den Baum, auf Geschenke, auf das Buffet. Und irgendwie nie nach unten. Zum eigentlichen Gastgeber. Dem Dackel.
Alle Mittel, die sonst sofort ziehen, versagten. Koketter Augenaufschlag aus tiefschwarzen Dackelaugen. Leicht beleidigter Blick aus frechen Dackelaugen. Aufdringliches Hochspringen (so hoch das bei einem Dackel eben geht). Unterwürfiges auf den Rücken schmeißen. Mehr als ein rückentätschelndes Hallo gab es nicht. Und für Frustessen war das Buffet definitiv zu hoch aufgebaut.
Also griff Rakete zu einer List. Er wedelte mit seiner dünnen Rute so lang und heftig (glaubt mir, das können Peitschenhiebe sein), bis irgendwer aus der Familie kleine rote Punkte entdeckte. Auf dem Küchenboden. Am Kühlschrank. An der Haustür. Auf der Flurtapete. Dem Wohnzimmersessel. neugierig begleitete der Hund die Spurensuche. Und verteilte dabei immer mehr rote Flecken. Und wurde schließlich als Schuldiger erkannt. Nein, nicht als Schuldiger. Sondern als das arme Opfer. Mit der blutenden Rute.
Daraufhin scharrten sich abwechselnd immer so 5 bis 15 Personen um den armen, armen Dackel (während die anderen auf Knien durch die Wohnung rutschten, um penibelst zu putzen, was die Hausherrin doch gerade am Vormittag vollbracht...egal). Dann wurde der arme, arme Dackel von einer professionellen Intensivmedizin-Krankenschwester ausgiebig verarztet. Und lief das restliche Fest über mit einer dreimal so dicken, weißen Rute (farblich sehr gut abgestimmt auf das schwarz-braune Fell) durch die Wohnung. Wedelte immer wieder freundlich (ein Dackel kennt keinen Schmerz) gegen Schränke, Tannenbaum und Beine. Was ihm lauter besorgte Blicke, Streicheleinheiten und Kraulattacken einbrachte.
Ich denke, das war sein bisher schönstes Weihnachtsfest. Und zu den uns bekannten Vorsichtsmaßnahmen wie Buffet hoch aufbauen, Tannenbaum festbinden, ungenießbares Christkind in die Krippe legen, wird im nächsten Jahr Schwanz-des-Hundes-fest(ver)binden gehören.
Die Rolle des Sturmentfachers gebührt eigentlich immer dem/der Jüngsten im Haus. So nach dem Motto Geschenke auf- und Tannenbaum abreißen. Aber meine Geschwister haben nun mal gesittete Kinder. Oder schon fast erwachsene. Wer bleibt also?
In diesem Jahr hat der Dackel meiner Eltern (okay, er ist auch der Jüngste im Haus) beschlossen, die Hauptrolle zu spielen. Rakete (wie ich ihn liebevoll nenne, weil sehr länglich und bei seinen Freudenrunden durch die Wohnung kurz vor dem Abheben) war total aufgeregt. So viel Besuch, und nur für ihn. Aber wie Gäste so sind. Undankbar. Sie gucken auf den Baum, auf Geschenke, auf das Buffet. Und irgendwie nie nach unten. Zum eigentlichen Gastgeber. Dem Dackel.
Alle Mittel, die sonst sofort ziehen, versagten. Koketter Augenaufschlag aus tiefschwarzen Dackelaugen. Leicht beleidigter Blick aus frechen Dackelaugen. Aufdringliches Hochspringen (so hoch das bei einem Dackel eben geht). Unterwürfiges auf den Rücken schmeißen. Mehr als ein rückentätschelndes Hallo gab es nicht. Und für Frustessen war das Buffet definitiv zu hoch aufgebaut.
Also griff Rakete zu einer List. Er wedelte mit seiner dünnen Rute so lang und heftig (glaubt mir, das können Peitschenhiebe sein), bis irgendwer aus der Familie kleine rote Punkte entdeckte. Auf dem Küchenboden. Am Kühlschrank. An der Haustür. Auf der Flurtapete. Dem Wohnzimmersessel. neugierig begleitete der Hund die Spurensuche. Und verteilte dabei immer mehr rote Flecken. Und wurde schließlich als Schuldiger erkannt. Nein, nicht als Schuldiger. Sondern als das arme Opfer. Mit der blutenden Rute.
Daraufhin scharrten sich abwechselnd immer so 5 bis 15 Personen um den armen, armen Dackel (während die anderen auf Knien durch die Wohnung rutschten, um penibelst zu putzen, was die Hausherrin doch gerade am Vormittag vollbracht...egal). Dann wurde der arme, arme Dackel von einer professionellen Intensivmedizin-Krankenschwester ausgiebig verarztet. Und lief das restliche Fest über mit einer dreimal so dicken, weißen Rute (farblich sehr gut abgestimmt auf das schwarz-braune Fell) durch die Wohnung. Wedelte immer wieder freundlich (ein Dackel kennt keinen Schmerz) gegen Schränke, Tannenbaum und Beine. Was ihm lauter besorgte Blicke, Streicheleinheiten und Kraulattacken einbrachte.
Ich denke, das war sein bisher schönstes Weihnachtsfest. Und zu den uns bekannten Vorsichtsmaßnahmen wie Buffet hoch aufbauen, Tannenbaum festbinden, ungenießbares Christkind in die Krippe legen, wird im nächsten Jahr Schwanz-des-Hundes-fest(ver)binden gehören.
RosasWelt - 27. Dez, 10:59
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