Gut, ich habe nun ja schon in Australien mit der Wildnis und ihren
Bewohnern Erfahrungen gesammelt. Ich sollte also wissen, dass es mit den grossen, wilden Tieren ungefaehr so ist wie mit den Hunden die bellen. Oder so aehnlich. Immerhin die Angst vor Haien in Down Under war gluecklicherweise unbegruendet. Und so aehnlich ist es in Kanada.
Uaah, Baeren, habe ich gedacht. Bis ich dann gelesen habe, dass selbst die Ranger im Algonquin-Park mit Glueck ein bis zweimal im Jahr einen zu Gesicht bekommen. Der furchtsame Blick vor jedem sich bewegenden Strauch waehrend der Mountain-Bike-Tour durch den Wald war also grundlos. Okay, auf der Strasse zum Opeongo-See sei schon mal ein aggressiver Moose aktiv gewesen, erzaehlte unser Hausherr. Das Exemplar mit dem wunderschoenen schwarzen Fell und den riesigen Schaufeln, dass ich im Moor entdeckt habe, war eher gelangweilt. Mit kurzem, typisch-maennlichen Abschaetz-Blick von oben nach unten, dann gelangweiltes weiterkauen: Ich bin eben keine attraktive Elch-Kuh.
Wirklich gefaehrlich wurden dann aber die kleinen, ach so suessen Viecher. Ein wildes Streifenhoernchen hat mich im Wald mit Nuessen und Eicheln attackiert, weil ich unter seinem Baum stehen geblieben bin. Ich sage nur: klein, aber oha!