Mein Adventskalender

Donnerstag, 14. Dezember 2006

Türchen Nr. 14

Aus der Kategorie "Dinge, die die Welt nicht braucht":

Entdeckt auf dem Türchen zur Eisbahn am Kölner Heumarkt, ein Warnschild mit folgendem Aufdruck:
"Achtung, Glatteis!"

Mittwoch, 13. Dezember 2006

Türchen Nr. 13

Sie werden wütend zugeknallt, geheimnisvoll geschlossen und so schnell lässt sie nichts aus der Fassung geraten. Aber interessiert das irgendwen auch nur einen Türschlag lang? Die Dramatik, die Türen ins Leben bringen, wird ja oft vollkommen verkannt.

- Wenn man plötzlich, von einem Tag auf den anderen, nicht mehr einfach in das Zimmer seines großen Bruders stapfen darf, sondern anklopfen muss (das Mädchen, das diese gravierende Veränderung in meinem Alltag auslöste, konnte ich nie leiden)
- Wenn man Chemiestunden auf dem Schulflur und eben vor der Zimmertür verbringen muss (weil man an den Knieen kitzelig ist, dafür werde ich mich nie schämen)
- Wenn man durch die Tür der Uni-Cafete geht und denkt: Huch, das könnte gerade das letzte Mal gewesen sein (werde ich jetzt erwachsen?)
- Wenn man vor oder in Zügen steht und die Türen sich wirklich schließen (nie, nie hat man ausreichend Taschentüchern in solchen Momenten - aber Türen findet man immer)
- Wenn eine Sitznachbarin im Kino aufgeregt stottert: "Vor-, Vor, Vorsicht, hinter der Tür..." und die beste Freundin gerade kurz davor ist, selber zur Waffe zu greifen (keine Ahnung mehr, wie der Film hieß. Aber das mörderische Funkeln in den Augen meiner Freundin habe ich noch deutlich vor Augen. Die Sitznachbarin hat aber überlebt)

Deshalb gibt es heute erst- und einmalig "die Rosa" für die beste Filmtür. In der engeren Auswahl waren - die Darstellerin aus Shining (aber eigentlich gefiel uns an ihr am besten Jack Nicholson), die Tür zur Schiffsgarderobe der Marx Brothers ("Und drei ganz weiche Eier") sowie die Falltür von Wallace und Gromit (einmal nur direkt vom Bett an den gedeckten Frühstückstisch fallen). Aber es kann nur einen geben, daher geht die Rosa an:
Die Tür zum Hirn von John Malkovich. In der Hoffnung, irgendwann auch mal für ne Viertelstunde in den 7 1/2. Stock zu können.

Dienstag, 12. Dezember 2006

Türchen Nr. 12

Er musste ja kommen. Eigentlich wäre schon im November längst die Zeit dafür gewesen. Aber der war so schnell um. Und so warm. Und sonnig. Und voller nette Leute. Gut, jetzt ist er halt im Dezember da. Der Regen. Und mein Winterblues. Deswegen öffnet heute ein anderer für mich eine Tür. Jemand, der mir - zumindest heute - ähnelt. Bitte schön, Marvin.

"Es ist alles absolut gräßlich. Bloß nicht darüber reden. Seht euch diese Tür an", sagte er und trat hindurch. Die Ironieschaltkreise klinkten sich in seinem Stimmmodulator ein, als er den Stil der Werbebroschüre nachäffte. "Alle Türen in diesem Raumschiff sind heiter und fröhlich gestimmt. Es ist ihnen eine Freude, sich für Sie zu öffnen, und eine große Befriedigung, sich wieder zu schließen und zu wissen, dass sie gute Arbeit geleistet haben."
Als sich die Tür hinter ihm schloss, konnte man hören, dass sie wirklich was befriedigt Seufzerartiges von sich gab. "Hummmmmmmmmmmmmmyummmmmmmmmm ah!" sagte sie. Marvin musterte die Tür mit kalter Verachtung, während seine Logikschaltkreise vor Abscheu ratterten und mit dem Gedanken spielten, mit physischer Gewalt gegen sie vorzugehen."

Douglas Adams, Per Anhalter durch die Galaxis

Montag, 11. Dezember 2006

Türchen Nr. 11

Ich bin verzweifelt. Auf der Suche. Nach einer Tür. Das kann nicht legal sein. Das verstößt gegen die Menschenrechte, irgendwelche anderen UN-Konventionen oder schlichtweg gegen das Rosa-Regelwerk. Ich will sofort eine Tür vor der Geschenkeansammlung im Wohnzimmer!

Seit Jahren pflege ich diese Tradition. Geschenke werden schön verpackt und dann auf dem Sideboard gestapelt. Das sieht immer so...weihnachtlich aus. Und ich fühle mich wie das Christkind höchst persönlich, voller Vorfreude aufs Verteilen.

Jetzt hat mein Weihnachtsmann diese Tradition für sich entdeckt und meine durchbrochen. Er hat frühzeitig Geschenke gekauft (ja,ja ich suche das Fieberthermometer ja schon) und sie zu den anderen auf meinen Gabentisch gelegt. Da ist ja prinzipiell nichts gegen einzuwenden. Aber die Päckchen, die ich da hingelegt habe, sind für meine Nichten, für meine Neffen, für meine Freundin. Nie, nie, nie würde ich mein Geschenk für ihn da drappieren.

Die drei neu hinzugekommenen Päckchen sehen aber nicht so aus, als enthielten sie die besprochenen Schwiegereltern-Geschenke. Was also ist da drin? Sind die etwa für mich? Entschuldigung, aber das ist Folter. Ich meine, ich bin doch schon von Beruf aus neugierig. Glaubt jemand das wäre privat besser? Schon als Sechsjährige bin ich in den riesen Kleiderschrank meiner Eltern geklettert, um zu sehen, ob es etwas zu entdecken gibt. Und jetzt starre ich jeden Abend auf drei kleine, verpackte, aber offen herum liegende Geschenke. Noch 13 Türchen lang. Vielleicht rufe ich bei irgendeiner dieser Heimwerker-Sendungen an. Oder ich bastel mir selber einen Paravent. Muss nicht schön sein, nur wie eine gut schließende Tür funktionieren.

Sonntag, 10. Dezember 2006

Türchen Nr. 10

Heute war eine Tür dran, an der ich eigentlich nie vorbeikomme, ohne sie zu öffnen. Aber was ich sah, hat mich in tiefe Melancholie fallen lassen. Wer mich kennt, weiß, was das heißt. Wer mich nicht kennt, sollte es wissen: Ich stelle Gott und die Welt in Frage.

Ich öffne also die Haustür und falle ich ein graues Loch. Graue Wolken, dazwischen grauer Himmel und hin und wieder mal ein grauer Regentropfen. Die Welt ist trist. Und deshalb beschloss Rosa, ausnahmsweise den lieben Gott mal einen guten Mann sein zu lassen (obwohl, wer weiß schon ob der liebe Gott wirklich ein Mann...nein, heute lass ich ihn mal in Ruhe). Stattdessen stellt sie die Welt nicht in Frage, nein, besser, sie bastelt an ihrer eigenen. Wie ihr seht.

Update: Da steht frau morgens auf und alles ist grau. Dann bastelt sie ein bisschen an ihrer Welt und schon gibt es für den Rest des Tages einen strahlend blauen Himmel. Ach so geht das. Hätte mir auch schon eher mal jemand sagen können!

Samstag, 9. Dezember 2006

Türchen Nr. 9

Er hat Feuer gefangen. Gut, normalerweise freut sich frau ja, wenn sie so etwas über ein männliches Wesen sagen sagen. Ach, jemand der Feuer und Flamme ist...- aber doch nicht mein PC!

Gut die erste Diagnose stellte sich als nicht ganz richtig heraus, er hat nur vergessen Luft zu holen. Und das roch dann verbrannt. Nur vergessen...hallo, mein PC war kurz vor einem Herzinfarkt und ich war nicht da! Ich hätte eh nur Kabel halten können, aber er hätte gewusst, wie sehr ich an ihm hänge. Nun gut, glücklicherweise saß der Notarzt gleich am Gerät, als der Atemstillstand kurzfristig eintrat. Und ich wusste es: Mein Mann ist ein Held. Er hat ihn wieder belebt, den Lüfter des PCs. Und dafür Türchen aufgeschraubt. Naja, wenn ich ehrlich bin eigentlich eher das komplette Gehäuse, aber das geht heute mal als Tür durch.

Und so haben sie es in meinen Adventskalender geschafft: Das Mittel zum Zweck, also der PC, und sein Lebensretter. Und aus lauter Sorge um ihn (also ersteren) fühle ich jetzt alle drei Minuten, ob er noch Luft holt. Die Tür bleibt auf.

Freitag, 8. Dezember 2006

Türchen Nr. 8

Die heutige Tür quietscht ein bisschen, denn sie wird mittlerweile meist nur noch einmal im Jahr aufgemacht: die Tür zum Plattenschrank meiner Eltern. Und hier kommen sie dann auch, die ultimativen Rosa-Weihnachtscharts. Die Top Ten:

10. Mary's Boy Child von Boney M. (ich kenne kein anderes Lied, bei dem sich die Gesichtsfarbe meines Mannes so schnell in fahl-grün verwandelt. Der Anblick ist das Festhalten der Repeat-Taste wert.)

9. Maria durch den Dornbusch ging (nur die Version gesungen von Elke im Kinderchor. Vor allem deshalb, weil wir anderen nicht mehr als "Kyrie eleison" singen mussten.)

8. Mistress for Christmas von AC/DC (um den Zuckerguss zwischendurch mal wieder aus den Ohren zu spülen.)

7. Jingle Bells /Schlittenfahrt von Wencke Myhre (muss ich nicht hören, habe ich direkt im Ohr. Und sehe auch noch gleich, wie ich dazu mit dem Stopfpilz meiner Mutter durch die Wohnung gehüpft und getanzt bin. Ein unerwartetes Show-Talent!)

6. The Power of Love von Frankie goes to Hollywood. (Hmmmmmmmmmm)

5. Eine Muh, eine Mäh, eine Täterätätä (Schon allein wegen der genialen Textzeile im Refrain: eine Hopp, hopp-hopp-hopp, eine Dideldadeldum, eine Wau-wau-wau, Ratta-Tschingderattabum.)

4. Oh, du fröhliche (In der Version, die zumindest in meiner Jugend am 24. Dezember morgens um 0.00 Uhr im Engelchen in der Düsseldorfer Altstadt gesungen wurde. Nur echt mit Wunderkerze.)

3. Weihnachtsmann vom Dach von den Toten Hosen (Heimat, Jugend, die gute alte Zeit.)

2. Winterwunderland von Peter Alexander (Okay, ich schäme mich ein bisschen. Darf vielleicht auch jemand anders singen. Aber habe ich halt in der Kindheit rauf und runter gehört. Wenn die Melodie einsetzt, geht es bei mir heute noch klick und - "Schnee und Eis hört man knistern
Weil wir leis nur noch flüstern...". Daher stammt übrigens auch mein Wunsch nach einem Kamin und einem Reh.)

1. Little Drummerboy (Beim "pa-ra-pa-pam-pam" wirds mir immer ganz heimelig ums Herz.)

Donnerstag, 7. Dezember 2006

Türchen Nr. 7

Das tolle am Weihnachtsgeschenke besorgen ist ja, dass man in Läden kommt, die man sonst nie betreten würde. Zum Beispiel einen Fan Shop für FC Fans. Also, Tür auf, klingelingeling, und schon bin ich drin, im überschaulichen roten Geißbock-Paradies am Andreaskloster in Köln.

Gut, ich bin nicht wirklich überrrascht, was es alles zu erkunden gibt, ich bin da schon abgehärtet und die Farbe rot kommt bei dem anderen Verein, der sich hin und wieder in die gemeinsame Wohnung drängt, ja auch vor. Aber mal ganz unter uns - ein Dackel hätte mein Herz ja noch erobern können, der lebende Beweis dafür hat den Beinamen Rakete und wuselt eben so schnell wie er kurz ist durch die Wohnung meiner Eltern. Aber ein Verein, der einen langweiligen Teddy als Maskottchen hat, den er auch noch super-originell Berni tauft - bitte, wie soll so ein Verein gegen einen Geißbock ankommen.

Also, wo war ich, ach ja, im heiligen Stall für FC Fans. Und während die Bedienung mit dem zu verschenkenden Geschenk beschäftigt war, konnte ich in Ruhe stöbern. Die Lukas Podolski-Kappe ist jetzt im Sonderangebot, was ein Wunder. An die Rut und Wiess-Schals mag ich mich einfach nicht gewöhnen, für mich ist und bleibt das einfach eine Pommes-Bestellung. Zu lange im Pott gearbeitet, auch wenn man es da anders ausspricht. Aber ich habe meinen absoluten Liebling unter den Verkaufsschlagern entdeckt: den Wende-Hennes. Erst Plüsch-Geißbock, dann mit einer Handbewegung Fußball. Aufm Platz könnte das doch vielleicht auch ein Mittel ....

Aber den wirklichen Knaller habe ich erst entdeckt, als ich das Geschenk schon bezahlt hatte und den Laden gerade verlassen wollte. Mein T-Shirt. Das kann nur für mich gemacht sein. Es ist grün, das sagt ja schon viel. Und von weitem sichtbar steht in großen Lettern mein Zweitname drauf: BOCKIG. Ich bin ganz schnell raus und hab die Tür zugemacht.

Mittwoch, 6. Dezember 2006

Türchen Nr. 6

Spätdienst zu haben, kann eine ganz tolle Sache sein. Man ist wach, wenn alle anderen schlafen. Man sieht Dinge, die alle anderen nicht sehen. Und so begab es sich in der vergangenen Nacht, dass ich allein in den Straßen Bonns unterwegs war. Und zumindest hinter einer Tür habe ich eine Entdeckung gemacht, die bahnbrechend ist. Die Geschichte muss quasi neu geschrieben werden. Und eine Namensänderung beantragt werden.

Denn eigentlich war der heilige Nikolaus von Myra ganz eindeutig ein Mann. Und eine der Legenden sagt, dass der drei Jungfrauen rettete. Deren verarmter Vater beabsichtigte nämlich, seine Töchter, die er mangels Mitgift nicht standesgemäß verheiraten kann, zur Prostitution zu schicken. Nikolaus, noch nicht Bischof und gerade durch Erbe mit einem größeren Vermögen ausgestattet, erfährt von der Notlage und wirft in drei aufeinanderfolgenden Nächten je einen großen Goldklumpen durch das Fenster des Zimmers mit den drei Jungfrauen. In der dritten Nacht gelingt es dem Vater, ihn zu entdecken, ihn nach seinem Namen zu fragen und ihm herzlich zu danken (dank an Wikipedia). Und daher soll der Brauch des Schuh-Füllens stammen.

Heute jedoch - und glaubt es mir, ich habe es gesehen und man konnte es wahrscheinlich in jedem Haus irgendwo beobachten, wenn man lange genug auf war - ist der Nikolaus eine Frau, also eine Nikola. Was im Zeichen der Gleichberechtigung ja auch nur irgendwie logisch ist. Das erklärt vielleicht auch, warum erwachsene Männer immer noch eher etwas in ihren Schuhen finden als Frauen.

Ach übrigens, hinter welcher Tür ich diese Entdeckung gemacht habe, bleibt ein Geheimnis. Ich habe sie wieder gut verschlossen.

Dienstag, 5. Dezember 2006

Türchen Nr. 5

Okay, es ist das fünfte Türchen. Da strengen wir uns mal richtig an. Und öffnen gemeinsam fünf Türchen. Alle schön ordentlich übereinander angeordnet. Und man kann sie nicht wirklich öffnen, nein eigentlich muss man sie kippen. Obwohl, das ist irgendwie nicht wahr - man oder Mann verirrt sich so gut wie nie an diese Türchen. Denn der Schuhschrank samt Türen gehört allein mir.

Lange habe ich es nicht wahr haben wollen. Ja, meine Mutter hatte einen Schuhtick. Und als Kind habe ich es geliebt auf ihren Pumps mit Schnällchen oder Glitzersteinen oder ganz hohen Absätzen oder mittelhohen Absätzen herumzulaufen. Als ich größer wurde, hatte ich plötzlich die gleiche Schuhgröße und dachte mir, so viele Schuhe - da brauche ich keinen eigenen Schuhtick.

Aber, was soll ich sagen, es liegt einfach in den Genen. Laut Deutscher Presseagentur haben Frauen einen Schuhtick, die mehr als 25 Paar Schuhe haben. Und das sind angeblich 45 Prozent der weiblichen Bevölkerung. Aber 25... ich habe doch keine 25 Paar Schuhe. Aber im Winter braucht man nun mal Stiefel für auf Röcke und Stiefeletten für auf Hosen. Zum Wandern sind die Pumps irgendwie nicht geeignet und unter das Brautkleid passten die braunen Sneakers nun wirklich nicht. Also jede Zeit braucht ihren Schuh. Und jede Frau halt mehrere Paare. Bin ich schon bei 25?

Ein Trost: Es gibt Schlimmere. Ich meine, hätte ich das Geld von Imelda Marcos, hätte ich vielleicht auch 3000 Paar Schuhe. Und dann würde ich auch sagen, ja ich habe einen Schuhtick.

Aber so halte ich es einfach mit Schauspielerin Bette Middler, die soll gesagt haben: "Gib einem Mädchen die richtigen Schuhe und sie wird die Welt erobern."

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