Montag, 23. Juli 2007

Traumwohnung

Manche Menschen behaupten, sie träumen in Schwarz-Weiß. Andere in Farbe. Ich träume in Quadratmetern.

Wohnungssuche ist toll. Solange man keine Wohnung sucht. Immer schon lese ich gerne Wohnungsanzeigen. Stelle mir vor, wie wohl das fünf Zimmer große, freihstehende Einfamilienhäuschen mit gerade mal 90 Quadratmetern aufgeteilt sein soll. Und ob "verkehrsgünstig gelegen" nun heißt, da werden Nachmieter für das kleine Appartement auf der Verkehrsinsel des Hauptknotenpunkts sämtlicher Bus- und Straßenbahnlinien gesucht. Oder ob "mit wundervoller Aussicht auf den Rhein" bedeutet, dass man ihn alle paar Jahre im eigenen Wohnzimmer begrüßen kann. So weit, so schön.

Aber nicht, wenn man sich entschlossen hat, die eigenen Mandeln nicht noch einen Winter lang den zügigen Fenstern des "niedlichen Altbaus mit Charme" auszusetzen. Und zusätzlich eine zweite Miete den Ölhändlern zu überweisen.

Und plötzlich macht das Stöbern im Immobilienteil überhaupt keinen Spaß mehr. Verkehrsgünstige Lage heißt dann nämlich, dass das Haus genau zwischen den Schienen der Straßenbahn auf der einen und denen des Regionalexpresses auf der anderen Seite liegt. Und man muss schon auf Verspätungen hoffen, um nicht zwischen beiden Schranken festzustecken. Und Maisonette bedeutet, mit einer irgendwie gemütlich-wirkenden Treppe in der Wohnung. Die leider so viel Platz einnimmt, dass ein Esstisch in der Wohnung keinen Platz mehr findet. Aber wir jungen Leute, wir essen doch eh immer im Stehen. Oder die Wohnung grenzt nahezu an perfekt. ("Im Keller sind keine Steckdosen, wegen des Wassers, sie wissen schon. Bewahren sie hier nur auf, was sie schnell wegtragen können. Aber seit 14 Jahren ist Vater Rhein schließlich jetzt schon im Bett geblieben, haha.") Aber ansonsten nahezu perfekt. Groß, hell, saniert, Doppelverglasung, neue Heizungsanlage. Aber leider ein Preis, der nicht das Wasser von Vater Rhein, sondern das der eigenen Tränendrüsen steigen lässt. "Äh, wir wollten kein Haus abzahlen, sondern eine Wohnung mieten...".

Das kommt aber fast aufs Gleiche hinaus. Wenn man in Bonn wohnt. Und wohnen bleiben will. Mal abgesehen davon, dass hier Wohnungen, die nicht schon irgendwie unter der Hand weggegangen sind, fast nur über Makler vermittelt werden. Denen ich für zwei Mal Tür auf- und zuschließen gleich zwei bis drei Monatsmieten auf den Tisch legen soll. Aber selbst wenn man dazu bereit ist. Hallo, dass hier ist - Entschuldigung Bonn und Beuel, ich lebe wirklich gerne hier, aber das muss doch mal gesagt werden - NUR die BUNDESSTADT. Ohne haupt. Und weit entfernt, glücklicherweise, vom Image einer Mega-Metropole. Und ich vergleiche mit günstigeren Preisen aus dem - Entschuldigung alte Heimat - Snobby-Düsseldorf.

Vor allem aber ist die "Familienfreundlichkeit", mit der sich Bonn rühmt, bei der Wohnungssuche ein echtes Manko. Denn 3- und 4-Zimmerwohnungen scheint man hier meistbietend zu versteigern. Und auch loszuwerden. Wir überlegen jetzt, ob wir uns auf zwei nette 2-Zimmerwohnungen aufteilen sollen. Möglichst nebeneinander. Ist günstiger. Und am Ende kommen noch mehr Quadratmeter raus. Alles Träume.

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